10 Sätze, die dein Kind hören sollte – auch wenn es nicht redet
- Alexandra Zaugg
- 25. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Wie du als Mutter oder Vater Verbindung schaffst, auch wenn dein Teenie dicht macht
Es gibt Momente, da stehst du vor deinem Kind und merkst: Da kommt nichts mehr. Kein Blickkontakt. Kaum ein Wort. Tür zu. Kopfhörer rein. Oder der Satz: „Lass mich einfach.“
Und du fragst dich: Wie kann ich helfen, wenn ich nicht mehr durchkomme?

Die Antwort ist: Indem du da bleibst. Auch wenn’s still ist. Auch wenn du das Gefühl hast, du machst alles falsch. Denn dein Kind hört mehr, als es zeigt. Und: Es fühlt, was zwischen den Zeilen mitschwingt.
Manchmal reichen einfache, ehrliche Sätze, um eine Tür wieder einen Spalt zu öffnen.
Nicht als Allheilmittel – aber als Angebot. Als Anker.
10 Sätze, die dein Kind von dir hören sollte
1. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht – du musst nicht so tun, als wäre alles okay.
👉 Kein Druck. Nur Anerkennung. Du nimmst dein Kind ernst, ohne zu fordern.
2. Du musst dich nicht erklären – ich bin trotzdem da.
👉 Nähe ohne Bedingung. Das schafft Vertrauen, auch ohne Worte.
3. Es ist okay, dass du dich gerade nicht mitteilen willst. Ich bleib trotzdem in deiner Nähe.
👉 Du lässt Raum, aber bleibst präsent. Keine emotionale Erpressung.
4. Es ist normal, dass sich manchmal alles zu viel anfühlt.
👉 Du gibst deinem Kind das Gefühl, dass es nicht „falsch“ ist – nur menschlich.
5. Du bist nicht allein. Auch wenn es sich gerade so anfühlt.
👉 Gegen die Einsamkeit hilft kein Ratschlag – aber Verbindung.
6. Du musst nicht stark sein. Auch nicht für mich.
👉 Eltern meinen es oft gut – aber Kinder spüren Erwartung. Dieser Satz nimmt sie raus.
7. Ich habe vielleicht nicht die perfekte Lösung. Aber ich höre dir zu, wenn du reden willst.
👉 Kein Helfer Syndrom. Keine Tipps. Nur echtes Zuhören.
8. Ich liebe dich – auch in deinen schlechten Tagen.
👉 Bedingungslose Liebe. Nicht gekoppelt an Leistung, Benehmen oder Stimmung.
9. Ich bin auch manchmal überfordert. Du bist nicht der Grund – wir finden zusammen raus.
👉 Ehrlichkeit auf Augenhöhe. Du bist nicht perfekt – und das muss dein Kind auch nicht sein.
10. Wenn du magst, suchen wir gemeinsam Hilfe – aber nur, wenn du bereit bist.
👉 Du zeigst Verantwortung, ohne zu überfahren. Du lädst ein, statt zu drängen.
Warum Worte wichtig sind – gerade wenn Funkstille herrscht
Viele Eltern machen den Fehler, sich zurückzuziehen, wenn ihr Kind schweigt. Aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Oder weil sie denken: „Wenn mein Kind reden will, wird es schon kommen.“
Aber: Verbindung entsteht nicht durch Warten. Sondern durch Präsenz. Durch wiederholtes, echtes, warmes Dasein – auch wenn nichts zurückkommt.
Jugendliche stehen an der Schwelle zum Erwachsensein. Sie tragen bereits viele „grosse“ Themen in sich: Stress, Identität, Leistungsdruck, Beziehungen, Selbstzweifel. Doch auch wenn sie oft wie kleine Erwachsene wirken, fehlt ihnen in vielen Momenten noch das innere Werkzeug: Die Fähigkeit, mit starken Gefühlen umzugehen. Sich selbst zu regulieren. Oder Konflikte klar und konstruktiv zu kommunizieren. Das Gehirn ist noch im Umbau – besonders in den Bereichen für Impulskontrolle, Selbstreflexion und langfristiges Denken.
Was von aussen wie Desinteresse, Wut oder Drama aussieht, ist oft schlicht Überforderung. Und genau dann brauchen sie dich: Präsent. Ehrlich. Und geduldig.
Härzwäg – Unterstützung für dich und deinen Teeny
Wenn du spürst, dass dein Kind sich zurückzieht und du allein nicht weiterkommst: Du musst das nicht alleine tragen.
Härzwäg bietet Coaching für Jugendliche – und für Eltern. Gemeinsam oder einzeln.
Klar. Direkt. Mit Herz.
Meld dich gerne, wenn du reden willst. Oder einfach jemanden brauchst, der versteht, wie es euch gerade geht.
Alexandra Zaugg, Jugend- & Elterncoach
Comments