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Handy, Licht & Schlaf – Warum dein Kind abends nicht abschalten kann – und was das mit der Zirbeldrüse zu tun hat

  • Autorenbild: Alexandra Zaugg
    Alexandra Zaugg
  • 30. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Es ist spät. Dein Kind liegt im Bett – das Handy noch in der Hand. Scrollen. Noch ein Reel. Noch eine Nachricht. Noch kurz den Snap checken. Du gehst ins Schlafzimmer, das Display leuchtet sein Gesicht blau an. Du sagst: „Leg das Handy weg, du musst schlafen. “Antwort: Augenrollen, „Ich bin eh nicht müde.“



Kennst du?

Das ist kein Trotz. Kein Desinteresse. Das ist Biologie. Gepaart mit Gewohnheit. Und fehlendem Bewusstsein.


Was ist eigentlich die Zirbeldrüse?


Die Zirbeldrüse – auch Epiphyse genannt – ist eine kleine, aber entscheidende Drüse mitten im Gehirn. Sie ist zuständig für die Produktion des Hormons Melatonin – das sogenannte „Schlafhormon“.

Melatonin reguliert unseren Tag-Nacht-Rhythmus, steuert unser Wachsein und Müdesein, und hilft dem Körper, in die Erholung zu kommen.

Das Problem? Die Zirbeldrüse funktioniert nur, wenn sie Dunkelheit bekommt.


Warum Bildschirme (vor allem am Abend) stören


Smartphones, Tablets, Laptops, Fernseher – sie alle strahlen künstliches Licht aus. Und zwar besonders viel blaues Licht. Dieses Licht signalisiert dem Gehirn: „Es ist Tag.“

Die Folge:

  • Die Zirbeldrüse drosselt die Melatoninproduktion.

  • Müdigkeit wird unterdrückt.

  • Einschlafen wird erschwert.

  • Der Tiefschlaf ist gestört.

  • Die natürliche Erholung bleibt aus.

Das heisst konkret: Dein Kind liegt zwar im Bett – aber das Gehirn bleibt auf „Wachmodus“.


Was das langfristig mit Jugendlichen macht


Vor allem Jugendliche sind anfällig für diese Störung – aus mehreren Gründen:

  1. Ihr Schlafrhythmus ist hormonell bedingt sowieso verschoben.

  2. Sie haben oft kein Gefühl für ihre Müdigkeit – weil sie ständig abgelenkt sind.

  3. Sie leben in einer Welt, die nie zur Ruhe kommt.


Wenn der Schlaf dauerhaft zu kurz oder zu oberflächlich ist, passiert Folgendes:

  • Konzentrationsprobleme

  • Gereiztheit

  • Emotionale Instabilität

  • Körperliche Erschöpfung

  • Höheres Risiko für Angstzustände und depressive Verstimmungen


Und nein – das ist keine Übertreibung.

Schlechter Schlaf macht krank.

Gerade bei jungen Menschen, deren Gehirn sich noch entwickelt.


Was du konkret tun kannst


Du kannst das Smartphone nicht aus der Welt schaffen. Aber du kannst Rituale und Räume schaffen, die den Schlaf deines Kindes schützen.


Hier ein paar einfache Ansätze:


Dunkelheit vor dem Schlafen fördern: Mindestens 60 Minuten vor dem Schlafen keine Bildschirme mehr. Stattdessen: Lesen, ruhige Musik, warmes Licht.


Handy nachts aus dem Zimmer verbannen: Ja, auch wenn das den berühmten „Wecker“ ersetzt. Ein klassischer Wecker reicht vollkommen. Und dein Kind schläft besser.


Warmweisses Licht statt greller LEDs: In den Abendstunden hilft gedimmtes, warmes Licht dem Körper beim Runterfahren.


Offline-Zeit vereinbaren, nicht erzwingen: Mach gemeinsame „Abschaltzeiten“ zur Familienroutine – ohne Zwang, aber mit Konsequenz.



Und wenn du deinen Teenie motivieren kannst: Autogenes Training, Meditation oder einfache Atemübungen helfen, das Nervensystem zu beruhigen. Es braucht kein Guru und keine Räucherstäbchen – oft reichen 5 Minuten bewusster Stille, um den Tag ausklingen zu lassen.


Härzwäg – Hilfe für übermüdete, überreizte Jugendliche


Viele Jugendliche leiden still unter den Folgen von Reizüberflutung, schlechtem Schlaf und innerer Unruhe – ohne zu wissen, warum sie sich so fühlen.


Im Coaching bei Härzwäg bringen wir genau das auf den Tisch:

→ Was macht dein Alltag mit deinem Körper?

→ Was brauchst du, um dich wieder spüren zu können?

→ Wie kannst du selbst wieder zur Ruhe finden?


Kein Vortrag. Kein Druck. Kein erhobener Zeigefinger. Sondern ehrliches Gespräch. Mit Klarheit und Herz.


Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind sich selbst verloren hat im Lärm der digitalen Welt, melde dich. Wir holen gemeinsam die Nacht zurück.


Alexandra Zaugg, Jugend- & Elterncoach, Härzwäg Bern

 
 
 

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